Einige Informationen zum besseren Verständnis des Studienfachs und der zahlreichen Facetten des Berufs einer Psychologin/eines Psychologen.

Was ist die Psychologie?

Bis 2013 war der Titel « Psychologe/Psychologin » nicht geschützt. Somit konnte sich jedermann als Psychologe bezeichnen. Die einzige Möglichkeit für die Bevölkerung, eine qualifizierte Psychologin/einen qualifizierten Psychologen zu finden, welche qualitativ hochwertige Dienstleistungen anbietet, war die Orientierung am Titel „Psychologin/Psychologe FSP“. Diesen Titel dürfen nur Mitglieder der FSP tragen, welche einen Master, eine Lizenzierung, ein Diplom einer Schweizer Universität oder einer Schweizer Hochschule oder ein gleichwertiges ausländisches Diplom erlangt haben. Diese Mitglieder müssen zudem den Ehrenkodex/Berufsordnung der FSP beachten und regelmässig an Weiterbildungen teilnehmen. 

Mit dem Inkrafttreten des Psychologieberufsgesetzes (PsyG) im Jahr 2013 ist der Titel Psychologin/Psychologe nunmehr geschützt. Somit können sich nur Personen Psycho­login/Psychologe nennen, die von einer Schweizer Universität oder Schweizer Hochschule einen durch das PsyG anerkannten Master, ein Lizentiat oder ein Diplom in Psychologie erlangt haben (oder eine gleichwertige Ausbildung im Ausland). 

PsychologInnen arbeiten in sehr unterschiedlichen Beschäftigungsbereichen. Die wichtigsten sind: Beratung Bildung auf Sekundar- und Tertiärebene Neuropsychologie Schul- und Berufsberatung Verkehrspsychologie Gesundheitspsychologie Sportpsychologie Arbeitspsychologie Rechtspsychologie Schulpsychologie Psychotherapie Forschung.

Sie üben ihre Aktivitäten in sehr unterschiedlichen öffentlichen und privaten Bereichen aus: Private Praxis oder anderes unabhängiges Arbeitsgebiet Opferhilfe Psychosoziale Institution Betrieb/Firma Schulen und Weiterbildungsstätten Altersheime Spitäler Institutionen für Personen mit Problemen auf dem Arbeitsmarkt Institutionen für Personen mit einem Handicap Psychiatrie und Tageskliniken Erziehungsberatung Sporteinrichtungen Strafvollzug Notfall- und Katastropheneinsätze.

Was ist ein Psychiater?

Ein Psychiater ist ein Arzt, der sich nach Absolvierung seines Medizinstudiums in Psychiatrie spezialisiert hat (sowie Andere sich z.B. in Chirurgie oder Gynekologie spezialisieren). Die Psychiatrie diagnostiziert und behandelt psychische Störungen. Zu diesem Zweck setzen Psychiater Medikamente (z.B. Antidepressiva, Neuroleptika und Anxiolytika (Angstlöser)) und/oder Psychotherapie ein.

Was ist ein Psychoanalytiker/eine Psychoanalytikerin?

Die Psychoanalyse ist ein Zugang ebenso wie z.B. die kognitiv-verhaltenstherapeutische, die systemische oder humanistische Orientierung. Ein Psychoanalytiker/eine Psychoanalytikerin ist meistens ein-e PsychologIn-PsychotherapeutIn oder ein-e PsychiaterIn, welche psychische Probleme und Störungen mit Hilfe spezifischer Techniken der Psychoanalyse behandelt.

Was ist eine Psychotherapeutin/ein Psychotherapeut?

Die Psychotherapie ist ein Bereich der Psychologie, der sich auf die Diagnose und Behandlung von psychischen Schwierigkeiten und Störungen konzentriert.

Psychologen und Psychiater arbeiten auf diesem Gebiet. Die FSP hat den „Fachtitel in Psychotherapie“ eingefügt, um die Bevölkerung vor missbräuchlichen Praktiken zu schützen. Dieser Titel wird jenen Fachleuten erteilt, die eine von der FSP anerkannte Weiterbildung in Psychotherapie abgeschlossen haben. Es handelt sich um anspruchsvolle Ausbildungen, die mindestens vier Jahre dauern. Sie beinhalten eine umfangreiche Arbeit an Selbsterfahrung, die auf einer soliden wissenschaftlichen Basis gründen. Während ihrer Ausbildung beginnen die PsychologInnen ihre Aktivität als PsychotherapeutInnen unter der Supervision und in einem geschützten Rahmen. Im Kanton Freiburg können die in Ausbildung befindlichen PsychologInnen nur in Institutionen oder unter ärztlicher Delegation praktizieren. Am Ende ihrer Ausbildung müssen die PsychologInnen eine kantonale Praxisbewilligung beantragen um unabhängig arbeiten zu können.

Durch die Einführung eines „Eidgenössischen Weiter­bildungs­titels in Psychotherapie“ garantiert das 2013 in Kraft getretene Psychologieberufegesetz (PsyG) der Bevölkerung den Zugang zu qualifizierten PsychotherapeutInnen. Dieser Titel wird denjenigen PsychologInnen verliehen, die eine gründliche Weiterbildung absolviert haben, darunter die durch die FSP anerkannten Weiterbildungen.

Wie funktioniert Psychotherapie?

Es gibt verschiedene psychotherapeutische Behandlungsansätze. Die wichtigsten können in folgende Gruppen unterteilt werden: Psychodynamische/psychoanalytische, kognitiv-verhaltenstherapeutische, humanistisch/existentielle und systemisch/interaktionelle Orientierung. Eine kurze Beschreibung der verschiedenen Orientierungen finden Sie weiter unten (Link VBP).